Die Erdkinder stromern durch unser Naturgelände. Hier gibt es ungeahnt viele Möglichkeiten für spannende Beschäftigungen. Julius blickt aufmerksam um sich und bemerkt hinter dem hohen Kompostkasten einen schwarzen Eimer, der letzten Herbst liegen geblieben ist. Als Julius den Eimer zum Spielen holen wollte, war dieser ziemlich schwer und Julius machte eine schöne Entdeckung. Ein Igel hat sich in dem Eimer sein Winterquartier eingerichtet und schläft nun – eingebettet in Laub und Zweigen - trocken und behaglich dem Frühling entgegen… Das Staunen der Kinder ist groß! Behutsam wird der Igeleimer an seinen versteckten Platz zurück gebracht und liebevoll mit Stroh abgedeckt. Alle hoffen auf eine erneute Begegnung mit dem Igel - im Frühling, wenn er ausgeschlafen hat.

Hiermit sind wir schon mittendrin in unserem Jahresthema: Forschen, Staunen & Entdecken. In diesem Jahr wollen wir uns gemeinsam auf den Weg machen und entdecken, was Gott in unserer Welt alles erschaffen hat. Bei Exkursionen sowie beim Spielen, Forschen und Experimentieren werden wir Zusammenhänge erkennen, die uns überraschen und staunen lassen über Gottes Genialität.

Und dazu ist an jedem einzelnen Kindergartentag reichlich Gelegenheit. Ich schaue mich um. Neben dem Hochbeet der Erdkinder befindet sich ein nettes Holzhäuschen. Es ist ein „Mauerbienenhotel“, das die Erdkinder aus Spenden eines Erntebasares angeschafft haben. Aber das Häuschen ist doch leer! Es mutet an wie ein kleines Geheimnis, als ich im Spielzeugschuppen – sicher gelagert auf einem Dachbalken - eine Tonschatulle mit noch nie gesehenen dunklen Kugeln gezeigt bekomme. Es sind die Kokons der neuen Mauerbienengeneration, die hier unter optimalen Bedingungen schlummern. Da das Bienenhaus nicht wind- und wetterfest ist und die Bienen in der Natur als Solitärbienen leben, bedürfen „unsere Bienen“ einer besonderen Pflege. Letzten Herbst haben die Erdkinder die Kokons aus dem Bienenhaus entnommen, gespült, getrocknet und hier zur Ruhe gelegt. Im März, wenn die Temperaturen milder werden, bringen die Kinder die Kokons in das Bienenhaus zurück. Ende März/Anfang April schlüpfen dann die neuen Bienen und können beim fleißigen Bestäuben der zahlreichen Obstbäume in unserem Garten beobachtet werden.

Fasziniert gehe ich in die Lichtstrahlengruppe und frage, was die Lichtstrahlen gerade entdecken. Rhythmen und musikalische Klänge, erfahre ich. Die Kinder sitzen mit Trommel und Klangrohren im Kreis, singen und erzeugen begeistert unterschiedlichste Klänge. Ja wirklich, es klingt wie wilde Stiere, Kuscheltiere, Stacheltiere, Wassertiere und Urwaldtiere…
Außerdem entstand gerade ein Geburtstagskalender. Dazu bemalten die Lichtstrahlen mit Fingermalfarben eine große Sonne, um die von jedem Kind ein Stahl mit Name, Bild und Geburtsdatum angeordnet ist. Dieser wunderschöne Kalender ziert nun den Gruppenraum, fördert die Identifikation als Lichtstrahl und die Vorfreude auf die Geburtstage, den eigenen und die der anderen, welche immer besondere Höhepunkte im Gruppenleben sind.



Und was entdecken die Wassertropfen derzeit? „Holzbearbeitung“, sagt man mir. Die Wassertropfen haben sich zu Weihnachten Kinderwerkzeug und Holz gewünscht und zunächst mit Erzieher Jonathan eine tolle Werkzeugkiste gebaut. Aus dem übrigen Holz entstand gleich noch eine Rampe, die sich beim Spielen vielseitig einsetzen lässt. Nun wollen die Wassertropfen fleißig werkeln und sich im Umgang mit Säge, Handbohrmaschine, Hammer, Schleifblock und Leimklemmen üben. Am Ende soll es sogar eine „Werkzeugprüfung“ mit Urkunde geben. Ein weiteres Beschäftigungsangebot ist das „Experimentieren mit Farben“. Klea und Elisa entdeckten gerade, dass aus blau und gelb grün wird. Wie man lila mischt, haben sie noch nicht herausbekommen. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag ….. JJJ

Sylvia Tiesies im Namen der Saatkörner